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Kräuter im Garten - 
Ideen für Dein Zuhause

Kräuter begegnen uns im Alltag fast überall. Ob in Tee, in frisch gekochtem Essen oder in Salben und Medizin. Sie sind nützliche Alleskönner. Und das Schöne daran: Sie können problemlos selbst Kräuter im Garten angepflanzen. Doch welche Kräuter pflanzt man wie am besten an? Und welche Pflanzen eignen sich dabei für das Anpflanzen im Garten und welche eher als Topfpflanze für Balkon oder Terrasse?

Kräuter im Garten: Diese Möglichkeiten zur Anpflanzung gibt es

Egal ob Kräuterschnecke, Hochbeet oder Töpfe auf dem Fensterbrett. Es gibt viele Möglichkeiten ein Kräuterbeet zu gestalten. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Anpflanzungsart möchten wir Ihnen kurz vorstellen:

Hoch hinaus: das Hochbeet

Ein Hochbeet eignet sich für Kräuter- und Gemüsearten gleichermaßen und ist dabei platzsparend. Ein weiterer Vorteil des Hochbeets ist der Schutz vor Schnecken, die sich durch das Kräuterbeet fressen. Da ein Hochbeet meist einen sehr nährstoffreichen Boden hat, kann hier direkt auf die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanzen eingegangen werden. Dabei kann zwischen Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer unterschieden werden. Diese Einteilung erfolgt aufgrund des benötigten Stickstoffs einer Pflanze. 

Im ersten Jahr ist die Nährstoffversorgung der Pflanzen im Hochbeet sogar so gut, dass nur starkzehrende Gemüsearten angebaut werden sollten. Dazu zählen zum Beispiel Tomaten, Gurken, Auberginen oder Kohl. Ab dem dritten Jahr ist es dann möglich auch schwachzehrende Kräuter oder Salat anzupflanzen. Außerdem liefern auch Mischkulturen eine reiche Ernte. Eine gute Kombination geben beispielsweise Gurke und Dill sowie Karotten und Zwiebeln ab. Zumindest einige Stunden pro Tag sollte das Hochbeet der direkten Sonne ausgesetzt sein. Deshalb ist ein sonniger bis halbschattiger Platz im Garten der ideale Standort für diese Kräuter und Gemüsepflanzen.

Topfmanien und Balkonien: Kräutergärten auf Terrasse und Balkon

Ein Kräutergarten braucht glücklicherweise nicht viel Platz. Deshalb gibt es auch die verschiedensten Möglichkeiten, selbst auf einer kleinen Terrasse oder dem Balkon, einen Topfgarten anzubauen. Ob in Hängeampeln, auf einem Hängeregal an der Wand oder in Form von Töpfen auf einer Blumentreppe: Jede Pflanze findet ihren individuellen Platz. 

Anders ausgedrück ist der Vorteil eines Topfgartens die frei wählbare Positionierung, denn jedes Kraut braucht Raum für sich. Im Topfgarten kann optimal auf die individuellen Wässerungsbedürfnisse und etwaige Nährstoffergänzungen der Pflanze Rücksicht genommen werden, ohne dass sich die Kräuter beim Wachsen in die Quere kämen. Bei der Sortenberatung für Ihre Gartenkräuter helfen wir gerne weiter.

Der Klassiker: die Kräuterschnecke

Eine Kräuterschnecke (oder Kräuterspirale) ist eine super Möglichkeit, um einen Teil Ihres Gartens zum absoluten Hingucker werden zu lassen. Sie ist optisch reizvoll und bietet viel Platz für die verschiedensten Sorten. Allerdings müssen Sie für eine Kräuterspirale etwas mehr Arbeitszeit und natürlich auch Platz einplanen. Denn eine gut gemauerte Kräuterschnecke zeichnet sich – wenn richtig angelegt – unter anderem dadurch aus, dass ein einziges Kräuterbeet durch unterschiedliche Feuchtezonen mehrere Standortansprüche für die unterschiedlichen Kräuter im Garten gleichzeitig erfüllt. 

Durch die Verwendung verschiedener Böden, bietet jede Ebene der Kräuterspirale eine eigene Mikrolandschaft. Die Kräuterspirale wird also nach den Bedürfnissen der Pflanzen gestaltet. Und bietet wechselnde Schatten- und Feuchtigkeitszonen. Jede Pflanze bekommt also genau das, was sie braucht. Es ist möglich, eine breitere Variation an Kräutern zu pflanzen. Ein geschützter, aber trotzdem sonniger Platz in Ihrem Garten, schafft die perfekte Voraussetzung für eine Kräuterschnecke.

Der Kräuterguide

Sie haben ein schönes Plätzchen für die Kräuter gefunden? Und wissen wie Sie die Kräuter anbauen möchten? Dann geht es nun daran die richtigen Pflanzen auszuwählen. Jede Pflanze hat individuelle Wässerungsbedürfnisse und Nährstoffanforderungen. Es ist also nicht wichtig, Pflanze und Ort aufeinander abzustimmen; dann gedeihen die Kräuter auch gut. Damit Sie sie später in Küche, Creme und Tinktur verwenden können, gibt es einige Tipps zur richtigen Gartenbepflanzung.

Schnittlauch (Allium schoenoprasum):

Anbau:
Schnittlauch sollte zwischen Februar und April ausgesät werden um dann zwischen Mai und September geerntet zu werden. In der Sonne sowie im Halbschatten fühlt sich Schnittlauch wohl. Übermäßige Feuchtigkeit des Bodens schadet der Pflanze eher, als sie im Wachstum zu unterstützen. Also bitte nicht zu viel wässern.

Schnittlauch in der Küche:
Schnittlauch gehört zu den klassischen Standard-Küchenkräutern. Es gibt ihn rund ums Jahr zu kaufen und er kann Salate, Kräuterbutter, Suppen, Quark sowie Kartoffelgerichte hervorragend verfeinern. Dabei schmeckt er nicht nur gut, sondern ist auch noch unglaublich gesund. Vitamin A, B6, C und K stecken in diesem Kraut und wirken am besten, wenn man ihn roh konsumiert.

Heilende Wirkung:
Bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blasenschwäche und auch bei Hämorrhoiden wird dem Schnittlauch heilende Wirkung nachgesagt.

Basilikum (Ocimum basilicum):

Anbau:
Die Aussaatzeit des Basilikums ist zwischen März und April. Geerntet werden kann dieser dann ab Mai. Viel Sonne, ein nährstoffreicher Boden und das mäßige Gießen sorgen für das perfekte und gesunde Wachstum des Krauts.

Basilikum in der Küche:
Basilikum zählt wohl zu den beliebtesten Kräutern überhaupt. Als mediterranes Würzkraut wird es häufig für Tomaten, Pasta, Pesto oder Salate verwendet.

Heilende Wirkung:
Sollten Sie Magenbeschwerden oder leichte Erkältungsbeschwerden haben, kann Basilikum etwas Abhilfe schaffen. Durch seine antibakterielle Wirkung, hilft er auch Fieber zu senken und wird dazu am Besten in seiner natürlichen Form verabreicht.

Petersilie (Petroselinum crispum):

Anbau:
Gepflanzt werden kann dieses Kraut zwischen Oktober und Mai. Die Petersilie kann dann zwischen Juni und August geerntet werden. An einem sonnigen bis halbschattigen Ort kann sie am besten wachsen. Ein nährstoffreicher, leicht kalkhaltiger und humusreicher Boden schafft die besten Bedingungen für das Wachstum.

Petersilie in der Küche:
Vitamin A und Eisen machen die Petersilie zu einer wahren Energiebombe. Vor allem Salate, Kartoffelgerichte, Quarkgerichte, Kräuterbutter, Gewürzmischungen und Fischgerichten ergänzt die Petersilie mit ihrem Geschmack perfekt.

Heilende Wirkung:
Bei Hautproblemen, Müdigkeit und Erschöpfung, Rheuma sowie Blähungen kann Petersilie helfen.

Oregano (Origanum vulgare):

Anbau:
Die ideale Aussaatzeit für Oregano ist zwischen April und Mai. Geerntet werden kann dieses Kraut das ganze Jahr über. In einer sonnigen Lage mit einem trockenen aber nährstoffreichen Boden wächst der Oregano am besten. Deshalb nicht zu viel gießen, um ihn auch so lange wie möglich am Leben zu erhalten.

Oregano in der Küche:
Oregano zählt zu den wichtigsten mediterranen Kräutern überhaupt. Egal ob Pasta, Pizza, Salate, Suppen, Omeletts, Kartoffelgerichte, Fleisch oder Fisch. Oregano ergänzt jedes Gericht auf die bestmögliche Weise.

Heilende Wirkung:
Sollten Sie jemals Magen- und Darmbeschwerden haben, kann Oregano bei der Verdauung helfen. Auch gegen unreine Haut soll die Pflanze übrigens wirken.

Salbei (Salvia officinalis):

Anbau:
Zwischen Februar und Mai sollten die Salbeisetzlinge ausgesät werden um anschließend im Zeitraum von April bis September geerntet werden zu können. Ein Platz an der Sonne und ein sandiger und nährstoffarmer Boden mit wenig Dünger ist wichtig für den Salbei. Gegossen werden muss die Salbeipflanze auch nur selten und zählt somit zu einem sehr umgänglichen Kraut.

Salbei in der Küche:
Auch kulinarisch ist Salbei in Kombination mit Fleischgerichten, Pasta, Suppen, Salate und Saucen eine tolle Ergänzung.

Heilende Wirkung:
Der Salbei zählt zu den ältesten Heilpflanzen. Bei grippalen Infekten, Rachenentzündung, Schwitzen (Hyperhidrose), Zahnfleischerkrankungen oder sogar auch bei Pickeln, kann Salbei helfen.

Thymian (Thymus vulgaris):

Anbau:
Als Pflanzzeit dieses Krautes gilt der Zeitraum April bis Juni. Geerntet wird der Thymian zwischen Mai und Oktober. Ein sonniger Platz und sandige bzw. eher karge Böden mit wenig Dünger sind die perfekten Voraussetzungen für ein gesundes Thymian-Wachstum.

Thymian in der Küche:
Vor allem mediterrane Gerichte, Fleischgerichte, Tomatengerichte, Kräuterbutter und Salate verfeinert der Thymian mit seinem unverkennbaren Geschmack.

Heilende Wirkung:
Als Vertreter aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), gehört der Thymian zu einer artenreichen Familie von Heil- und Gewürzkräutern. Im Jahr 2006 brachten die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften, ihm den Titel „Heilpflanze des Jahres“ ein. Der Thymian soll gegen Erkältung, Husten-, Magen- und Darm-Beschwerden sowie Hautunreinheiten helfen.

Rosmarin (Rosmarinus officinalis):

Anbau:
Gepflanzt wird er zwischen März und April, um dann zwischen Mai und Oktober geerntet zu werden. Ein vollsonniger bis sonniger Platz mit trockenem, eher sandigem und nährstoffarmen Boden schafft die perfekte Voraussetzung für diese Pflanzenart.

Rosmarin in der Küche:
Das nadelähnliche Kraut darf heute in keiner mediterranen Küche fehlen. Deshalb wird der Rosmarin viel in mediterranen Gerichten mit Fleisch und Fisch, in Pastagerichten oder in Kartoffelgerichten verwendet.

Heilende Wirkung:
Auch in der Heilkunde wird der Rosmarin gegen Durchblutungsstörungen, Depressionen, Reizdarm oder Hautbeschwerden eingesetzt. Zur Kreislaufstärkung kann der Rosmarin ebenfalls verwendet werden.

Minze (Mentha x piperita):

Anbau:
Die beste Zeit um die Minze auszusäen ist zwischen März und April. Von Mai bis September kann sie dann geerntet werden. Die Pfefferminzpflanze liebt übrigens feuchte, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden. Dennoch sollte die Minze nicht zu oft gegossen werden. Im Halbschatten fühlt sich die Minze am wohlsten.

Minze in der Küche:
Das unverwechselbare Aroma der Minze sorgt in jedem Gericht für das gewisse Extra. Ob in Süßspeisen, als Tee oder in Bulgurgerichten: Minze ist ein einzigartiges Geschmackserlebnis.

Heilende Wirkung:
Doch nicht nur im kulinarischen Bereich, sondern auch als Arzneipflanze hat sich die Minze etabliert. Sie kann bei Magen- und Darmbeschwerden, Völlegefühl, Übelkeit, Kopfschmerzen, Gallenbeschwerden sowie bei Gelenkbeschwerden helfen. Übrigens wurde sie als „Arzneipflanze des Jahres 2004“ ausgezeichnet. Kurz gesagt: Minze ist zu jeder Jahreszeit eine gute Wahl.

Worauf sollte ganz allgemein geachtet werden?

Aufgrund konzentrierter Inhaltsstoffe schmecken und wirken Kräuter ganz besonders. Deshalb ist es auch umso wichtiger nicht nur die richtige Art und Weise der Bepflanzung, sondern auch die Pflege der Kräuter in den Fokus zu stellen.

Hierzu gehören folgende Punkte:

  • Weit ab vom Straßenverkehr: Schadstoffe und Abgase werden von Pflanzen aufgenommen. Um eine gesunde Pflanze mit reichlich Ernte zu erhalten, sollten Ihre Kräuter, so weit wie möglich von der Straße entfernt sein.
  • Keine synthetischen Dünger! Was sich am Besten für Ihren Garten eignet, wissen wir genau!
  • Kein Wasser aus der Regentonne: In einer Regentonne sammeln sich viele Keime an, die beim rohen Verzehren von Kräutern und Gemüse eine Belastung darstellen.
  • Bauen Sie nur so viel an, wie Sie auch tatsächlich verwerten können.
  • Kräuter vs. Haustiere: Bevor Sie neue Kräuter anpflanzen mit denen Ihre Haustiere in Kontakt kommen könnten, muss überprüft werden ob möglicherweise giftige Pflanzen für Ihre Vierbeiner darunter sind.