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Biodiversität im eigenen Garten

Besonders die Insektenvielfalt ging in den vergangenen Jahren stark zurück. Da diese, genau wie andere Tiere, einen essentiellen Bestandteil unseres Ökosystems darstellen, gilt es für den Schutz und den Fortbestand dieser Arten zu sorgen. Wie Sie das ganz leicht in ihrem eigenen Garten umsetzen können und so nicht nur den Tieren etwas Gutes tun, sondern auch ihrem Garten, können Sie in diesem Beitrag nachlesen.
Gärten bieten vielen verschiedenen Tieren eine Heimat. Besonders Insekten wie Bienen, Schmetterling und Käfer fühlen sich hier sehr wohl. Doch auch Vögel und kleine Säugetiere sind in den heimischen Gärten zu Hause. Es gibt mehrere Möglichkeiten, noch mehr Anreize für Ihre tierischen Freunde zu schaffen, von denen nicht nur die Tiere profitieren, sondern auch ihr Garten.
© Dirk Daniel Mann, istock
Insekten Nahrung spenden. Das ist eine wichtige Aufgabe für alle Gartenbesitzer, denn die Bestände gehen seit Jahren zurück. Pflanzen sie Blumen, Stauden und Obstbäume. Insekten werden es ihnen danken.

Summen, Zirpen, Surren

Die Sechsbeiner spielen eine große Rolle in der Natur. Zum einen als Bestäuber vieler Pflanzen, aber auch als Nahrungsquelle für viele Vögel oder Säugetiere. Genau deswegen ist es so wichtig Insekten zu schützen, denn von ihrem Fortbestand hängt die Existenz vieler anderer Lebewesen ab. Mit der richtigen Pflanzenwahl und ein paar zusätzlichen Elementen können Sie ihren Garten in ein Paradies für Insekten verwandeln.

Ein Schritt in diese Richtung ist die Pflanzung von Frühblühern und Herbstblumen. So erfreuen nicht nur Sie sich das ganze Jahr an einem blühenden Garten, auch Insekten finden über einen längeren Zeitraum Nahrung. Besonders für Bienen ist zu empfehlen, nur Pflanzen anzusiedeln, die Pollen und Nektar produzieren, denn nicht alle Blüten bringen Ertrag. Dafür eigenen sich beispielsweise die Saatgutmischung Bienenweide, Lavendel oder auch blühende Gartenkräuter. Viele bienenfreundliche Pflanzen ziehen auch andere Insekten, wie Schmetterlingen an, wobei aber jede Art ihre eigenen Präferenzen hat.

Zudem sollte man darauf achten einheimische Gehölze, wie Wacholder, Holunder oder Stachelbeere, zu wählen, da diese nicht nur eine Nahrungsquelle für Insekten bieten, sondern auch robuster als exotische Gehölze und meist winterhart sind. Insektenhotels, ob selbstgebaut oder gekauft, bieten teils mehreren Insektenarten einen Unterschlupf. Alternativ kann man auch Totholz recyclen, das Geäst schützt viele Krabbeltiere, Vögel und Kleintiere. Totes Holz ist also nicht wertlos, anstatt es zu entsorgen, kann man Tieren damit einen großen Gefallen tun! Viele Insekten benötigen Materialien wie Lehm und Sand für den Nestbau. Kleine Sandflächen oder Schalen mit feuchtem Lehm im Garten anbringen erfordert wenig Aufwand, aber ist eine große Hilfe und lockt die Insekten an.

Auch bei der Schädlingsbekämpfung gibt es ein paar Dinge zu beachten. So sollte man beim Kauf lieber zu natürlichem Pflanzenschutz anstatt zu Chemikalien greifen. Diese Alternative ist nicht nur tierfreundlicher, sondern auch gesünder für den Menschen.
© Rosemarie Kappler, istock
Der Erlenzeisig auf Futtersuche – vielleicht in einem der Bäume in ihrem Garten.
© Robert Buchel, istock
Frösche freuen sich über Gartenteich. Und bringen Leben in Gartengewässer.

Amsel, Drossel, Fink und Star

Es gibt mehrere Möglichkeiten den Garten vogelfreundlich zu gestalten. Die gefiederten Naturbewohner beleben Ihren Garten nicht nur mit Vogelgezwitscher, sondern sind auch auf die Hilfe der Menschen angewiesen, da sich die Futtersuche als immer schwieriger herausstellt. Nicht jeder Garten ist gleichermaßen als Lebensraum geeignet, aber mit den folgenden Tipps kann aus jedem Garten ein Vogelparadies werden.

Genau wie bei den Insekten heißt es heimische Pflanzen vor exotischen Pflanzen. Besonders in Heckenrosen oder Ebereschen ziehen sich Vögel gerne zum Nisten zurück. Also: Vorsicht bei den Gartenarbeiten! Um die Tiere nicht zu stören, sollten diese unbedingt außerhalb der Brutzeiten durchgeführt werden. Zudem kann man sie mit extra Nisthilfen und Nistmaterial unterstützen.
Allgemein lässt sich auch sagen: Viele Insekten, viele Vögel. Wenn Sie also die Tipps aus dem ersten Abschnitt beherzigen, wird es nicht lange dauern, bis die Insekten auch Vögel anlocken. Neben Insekten freuen sich die beflügelten Gartenbewohner aber auch über Futterstellen. Besonders in der Winterzeit werden diese häufig besucht. Dabei gilt es vor allem zu beachten, die Vogelhäuser oder Meisenknödel außer Reichweite von Katzen und Co. anzubringen.

Auch Wasserstellen oder Vogeltränken bringen Vögel in Ihren Garten. Dort wird nicht nur getrunken, sondern sich auch gekühlt und geputzt. Aus diesem Grund sollte das Wasser auch regelmäßig ausgetauscht werden. Damit sich die Vögel nicht nur wohl im Garten fühlen, sondern auch sicher sind, sollte man auch dafür ein paar Vorkehrungen treffen. Gefahren bieten nicht nur Nachbarskatzen. Jährlich kommen unzählige Vögel durch einen Scheibenschlag um. Das lässt sich jedoch leicht vermeiden, indem man Glasflächen beispielsweise mit Klebestreifen sichtbar macht.
© Damian Kuzdak, istock
Igel lieben Laub als Versteck. Vielleicht lassen sie die ein oder andere Laubstelle in ihrem Garten einfach etwas länger liegen.
© Doram, istock
Das Eichhörnchen mag Eicheln und Nüsse besonders. Das Wasserspiel wird auch gern einmal als Trinkschale genutzt.

Eichhörnchen, Igel & Co. Wie kann man helfen?

Ein Tier, über das sich die Meinungen teilen, ist der Maulwurf. Viele ärgern sich über die großen Maulwurfhügel auf dem Rasen. Allerdings ist ein Maulwurf ein nützliches Tier. Durch sein Graben durchlüftet und lockert er die Erde und frisst wie der Igel auch besonders gerne Schnecken und Schneckenlarven. Es ist also auf jeden Fall eine Überlegung wert, Maulwürfe nicht aus dem Garten zu vertreiben, nicht zuletzt, da Nachfolger wie Wühlmäuse oder Erdwespen die Gänge nutzen, die an Bäumen und Blumen großen Schaden anrichten können. Spitzmäuse halten sich ebenfalls gerne in vielen Gärten auf und befreien ihn von Schädlingen, wobei sie im Gegensatz zur Wühlmaus Wurzeln und Blumen auslassen. Besonders wohl fühlen sie sich in Kompost- und Laubhaufen.

Besonders im Winter haben es Gartentiere schwer, die Kälte und schwierige Nahrungssuche machen ihnen zu schaffen. Wer nicht nach Süden fliegt oder einen Winterschlaf einlegt, freut sich über etwas Unterstützung. Besonders Eichhörnchen, Mäuse und teilweise Waschbären besuchen den Garten im Winter. Aber auch Amphibien und Reptilien verstecken sich dort. Um den Garten winterfreundlich zu gestalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Eine beliebte Nahrungsquelle für diverse Tiere bieten im Winter beispielsweise die Eberesche oder Wildrosen. Laubhaufen, Totholz und andere Versteckmöglichkeiten bieten den Tieren einen sicheren und warmen Unterschlupf. Auch Futterkästen für Eichhörnchen oder Nussbäume bringen die pelzigen Tiere gut durch die kalte Jahreszeit. Ein Gartenteich bietet außerdem nicht nur im Sommer vielen Tieren ein zu Hause, sondern beheimatet auch im Winter einige Arten, wie z.B. Frösche.

15 tierfreundliche Pflanzen auf einen Blick!

  • Kräuter (Lavendel, Thymian, Oregano, Salbei, Rosmarin, Schnittlauch…)
  • Krokus
  • Gänseblümchen
  • Schneeglöckchen
  • Winterling
  • Flockenblume
  • Veilchen
  • Wildrose
  • Kornblume
  • gewöhnlicher Schneeball
  • Schlehe
  • Wacholder
  • Felsenbirne
  • Holunder
  • Beerensträucher
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