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Der Superstar der Kräuter: Salbei

Riecht gut, schmeckt gut, jeder kennt ihn: Salbei. Doch nicht nur in der Küche ist die Pflanze beliebt, auch in der Medizin und Kosmetik. Wie Sie diesen Superstar unter den Kräutern auch in Ihrem Garten beheimaten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Vorkommen

Die Pflanzengattung Salbei ist auf fast allen Kontinenten, außer der Antarktis heimisch. Ursprünglich kam Salbei aber primär Mittelmeerraum und Nordafrika vor. Es gibt ca. 900 Arten, wobei die bekannteste Art in Deutschland vermutlich der echte Salbei, bzw. Garten- oder Küchensalbei, ist. Aufgrund seiner Herkunft ist er auch nur bedingt winterhart.
© agatchen / iStockPhoto
Die auffallend violetten Blüten sind nicht nur ein absoluter Hingucker, sondern auch bei Insekten sehr beliebt.

Merkmale

Charakteristisch für den uns bekannten echten Salbei sind die schmalen, spitz zulaufenden, graugrünen Blätter. Die Pflanze gehört zu den immergrünen Gewächsen und hat somit das ganze Jahr über Blätter. Die vielen kleinen Blüten erstrahlen in verschiedenen Violetttönen und wachsen an langen, schmalen Stängeln.

Wachstum

Salbei blüht von Juni bis August. Die Pflanze ist vom Wuchstyp eine Staude, wird meist zwischen 40 und 80 Zentimetern hoch und wächst aufrecht und buschig. Auch in der Breite wird Salbei bis zu 60 Zentimeter groß. Die zahlreichen Triebe wachsen aufrecht und verzweigen sich am Ansatz am Boden. Die jungen Pflanzen wachsen sehr schnell heran.

Anbau

Salbei hat wenige Ansprüche an seinen Boden. Am liebsten mag er nährstoffarme und kalkhaltige Erde. Zudem wächst er an vollsonnigen Standorten am besten, z.B. in Hochbeeten. Auch benötigt er nicht viel Wasser und kann auch bei starker Hitze im Sommer lange Zeit ohne Wasser ausdauern. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, weshalb der Boden unbedingt durchlässig sein sollte.

Ab Mai kann man echten Salbei ins Freiland aussähen, wobei man 30 bis 40 Zentimeter Abstand einplanen sollte. Im Frühjahr kann man auch Jungpflanzen in den Garten setzen, ebenfalls mit ca. einem halben Meter Abstand. Diese werden regelmäßig gegossen, allerdings darf man es nicht übertreiben. Am besten prüft man gelegentlich die Erde und wässert nach Bedarf. Zur Vermehrung lassen sich die Pflanzen später teilen.
© David Kreuzberg / iStockPhoto
Die Blätter des Salbei sind reich an ätherischen Ölen und Gerbstoffen, die ihn sowohl in der Küche als auch als Heilkraut begehrt machen.
© Manuel Adorf / iStockPhoto

Als Tee aufgegossen wirkt Salbei wohltuend bei Erkältungen und Magenbeschwerden.

Pflege

Die Pflege des Salbeis erweist sich als relativ unkompliziert. Um das Verholzen der Pflanze zu verzögern, empfiehlt sich ein jährlicher Rückschnitt. Diesen sollte man im Frühjahr, nach den letzten Frösten vornehmen. Der Rückschnitt verzögert nicht nur die Verholzung, sondern hält die Pflanze in Form, fördert die Stabilität und regt ihn zum Austreiben an. Wenn man ihn nicht zurückschneidet, bleiben neue Triebe aus. Dabei ist jedoch darauf zu achten, nicht ins Holz zu schneiden insofern der Salbei schon verholzt ist. Maximal ist die Pflanze auf ca. fünf Zentimeter oberhalb des Bodens zurückzuschneiden. So einen radikalen Rückschnitt sollte man allerdings nur bei verwilderten Exemplaren vornehmen.

Salbei wird regelmäßig gegossen, allerdings darf man es nicht übertreiben. Am besten prüft man gelegentlich die Erde und wässert nach Bedarf.

Zur Vermehrung kann man Salbei teilen. Das wird allgemein alle drei Jahre empfohlen, damit die Pflanze wieder stärker blüht und mehr Energie hat.

Im Winter wird empfohlen den Salbei mit Reisig und Tannenzweigen vor der Kälte zu schützen. Alternativ kann man die Pflanze auch ausgraben und über den Winter in einem Kübel im Warmen stehen lassen. Im Frühjahr kann man sie am alten Platz wieder einpflanzen. Dies empfiehlt sich vor allem in klimatisch rauen Lagen.

Ernten kann man die Blätter das ganze Jahr über. Besonders vor der Blüte sind die jungen Blätter besonders aromatisch und intensiv. Zu diesem Zeitpunkt kann man die Blätter sehr gut trocknen oder einfrieren.

Nutzen

Besonders bekannt und beliebt ist echter Salbei für seinen aromatischen Geschmack in der Küche. Seine Blätter verfeinern viele Gerichte und auch in Tees ist er sehr beliebt. Man kann sie roh essen, kochen oder garen. Besonders in deftigen Gerichten wird Salbe gerne verkocht, aufgrund seines intensiven und leicht bitteren Geschmacks. Es reichen schon wenige Blätter, um dem Essen die richtige Würze zu verleihen, da Salbei schnell ein sehr kräftiges Aroma entwickelt.

Aufgrund des hohen Anteils ätherischer Öle und Gerbstoffe in der Pflanze, hat Salbei auch eine lange Geschichte und Tradition als Heilpflanze. Sie hat vielfältige heilende Eigenschaften. Beispielsweise wirkt Salbei entzündungshemmend, besonders bei Reizungen im Mund- und Rachenraum werden Medikamente mit Salbeiöl empfohlen. Doch auch bei Verdauungsbeschwerden und Magenproblemen kann das Kraut Wunder wirken. Als Salbe kann Salbei auch Wundheilung unterstützen und Insektenstiche lindern. Da aber auch der Giftstoff Thujon enthalten ist, sollte man Salbei nicht in übermäßigen mengen oder während der Schwangerschaft verzehren.

Auch in der Kosmetik wird Salbei, bzw. Salbeiöl verwendet. Zum einen in der Parfümherstellung, aber auch für Haarprodukte.

Salbei wurde lange nachgesagt Insekten zu vertreiben. Tatsächlich locken seine Blüten jedoch eine Menge Sechsbeiner an. Vor allem Bienen lieben die Pflanze.

Nicht zuletzt ist Salbei auch schön anzusehen und wird deswegen auch gerne als Zierstrauch für Garten und Balkon verwendet. Je nach Art können die Blüten auch andere Farben annehmen. Aufgrund dieser Vielfältigkeit ist Ziersalbei ein richtiger Hingucker und verschönert jeden Raum, innen wie außen.

Auf den Punkt

  • Vorkommen: Weltweit, außer Antarktis

  • Wuchs: Strauch oder Staude, 60-100cm hoch

  • Standort: sonnig

  • Boden: nährstoffarmer, kalkreicher, durchlässiger Boden

  • Pflege: jährlicher Rückschnitt, regelmäßiges Gießen nach Bedarf, kein Dünger

  • Blüte: Violetttöne, bei Ziersalbei alle Farben

  • Blütezeit: Juni - August

  • Frucht: nein

  • Winterhart: muss geschützt werden

  • Mehrjährig: abhängig von der Sorte

  • Nutzen: Heilpflanze, Kosmetik, Gewürz, Zierpflanze

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