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Ein Traum für Samtpfoten und Insekten: die Katzenminze

Es gibt kaum eine Pflanze, die uns länger mit ihren Blüten beehrt als die Katzenminze. Zudem ist sie sehr pflegeleicht und ein Insektenparadies. Wenn Sie diese Pflanzenkönigin noch nicht in Ihrem Garten haben, wird es höchste Zeit! In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Katzenminze, von Merkmalen und Wuchs über Anbau und Pflege bis hin zu all ihren Nützlichkeiten.

Vorkommen

Die Pflanzengattung der Katzenminzen ist in den gemäßigten Zonen Europas, Afrikas und Asiens verbreitet, sowie Ostafrika und Makaronesien. Es gibt ca. 250 bis 300 Arten. Seit ca. 200 Jahren ist die Katzenminze in Mitteleuropa, also auch Deutschland, beheimatet und wächst wild unter anderem an Hecken, auf Schuttplätzen oder an Straßenrändern. Was für andere Pflanzen keine Lebensgrundlage wäre, ist für die sonne- und trockenliebende Katzenminze kein Problem.
© Nils Jacobi / iStockPhoto
Bei Samtpfoten besonders beliebt: die Katzenminze hat auf Katzen eine berauschende Wirkung. Sie beschnüffeln sie zunächst, dann reiben und rollen sie sich in ihr. Leider kann dabei auch die Pflanze Schaden nehmen.

Merkmale

Die Stängel der Katzenminze sind behaart und vierkantig. Sie kann je nach Art Höhen von bis zu 1,5 Metern erreichen. Die meist graugrünen, immergrünen Blätter werden je nach Art bis zu 15 Zentimeter lang und sind eiförmig bis länglich schmal. Manche Blätter weisen auch eine feine Behaarung auf. Die Blütenstile können bis zu 25 Zentimeter lang werden und tragen bis zu fünf Zentimeter lange Blüten. Diese sind glockenförmig und meist in Blau- und Violetttönen.

Wachstum

Allgemein lässt sich sagen, je höher die Pflanze, desto verzweigter wächst sie. So sind niedrigere Arten kaum verzweigt, höhere Arten sind meist sehr dicht verästelt. Die Wuchsformen variieren von sehr breit und halbkugelförmig bis aufrecht und buschig. Die Hauptblütezeit ist von Mai bis September, nach einem Rückschnitt kann die Katzenminze im Spätsommer oder Herbst allerdings erneut blühen. Die Pflanze erreicht meist eine Wuchshöhe von 69 bis 90 Zentimeter.

Anbau

Katzenminze liebt einen sonnigen Standort mit durchlässiger Erde. Je nach Art gibt es verschiedene Präferenzen zur Trockenheit, graulaubige Arten sind besonders gut an trockene Umgebungen angepasst, grünlaubige Arten eher an feuchtere Böden im Halbschatten. Allgemein vertragen alle Arten jedoch Trockenheit deutlich besser als zu starke Nässe, besonders Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Hat man den richtigen Standort für seine Pflanze gefunden geht es ans Einpflanzen. Die beste Zeit hierfür ist im Frühling oder Herbst. Man kann sie zwar auch bim Sommer pflanzen, aber muss ein bisschen mehr Pflegearbeit investieren, da frischgepflanzte Katzenminze regelmäßig Wasser benötigt.

Katzenminze ist meist als getopfte Staude erhältlich. Diese setzt man nun mit etwas Abstand in die Erde ein, je nach Wuchshöhe variiert der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen zwischen 30 und 70 Zentimetern. Wenn Katzenminze als Bodendecker dienen soll, empfiehlt sich ein kleinerer Abstand von etwas 25 Zentimetern. Der Boden sollte unkrautfrei und gut gelockert sein. Auch kann es von Vorteil sein eine Drainage-Schicht oder Sand in den Boden einzuarbeiten, um die Durchlässigkeit zu gewährleisten.
© Ulrike Leone / iStockPhoto
Durch ihre lange Blühzeit bietet die Katzenminze Insekten auch spät im Jahr noch etwas Futter.
© Mkovalevskaya / iStockPhoto

Die Katzenminze ist auch ein sehr beliebter Pflanzpartner für Rosen.

Pflege

Katzenminze ist sehr pflegeleicht. Weder muss man sie großartig gießen, noch viel düngen. Nach einigen Jahren kann es sein, dass die Pflanzen nicht mehr so ertragreich blühen. Mit einer Verjüngung durch Teilung der Pflanzen, lässt sich die Blühfreude jedoch wiederbeleben.

Es wird empfohlen Katzenminze einmal pro Jahr zurückzuschneiden. Der beste Zeitpunkt ist im Sommer, wenn die Blüten langsam verwelken. Der Rückschnitt darf radikal sein, die Katzenminze sollte bodentief zurückgeschnitten werden und kann dann erneut austreiben. So blüht sie ein zweites Mal im Jahr, meist im Spätsommer oder Herbst. Beim Rückschnitt darf etwas Dünger hinzugegeben werden, so wird die nächste Blüte besonders kräftig.

Nutzen

Aufgrund der langen Blütezeit, zieht Katzenminze sehr lange sehr viele Insekten an. Ihren Namen verdankt sie ihrer besonderen Wirkung auf Katzen. Der Grund liegt den ätherischen Ölen in der Katzenminze. Deren Duft lässt Katzen sich bei dieser Pflanze sehr wohlfühlen. Sie werden regelrecht davon angezogen, teilweise wälzen sie sich in den Pflanzen. Also darf man nicht nur mit einem Zuwachs an Insekten im Garten rechnen, auch die Nachbarskatzen werden vermutlich öfter mal vorbeischauen. Allerdings hat Katzenminze nicht auf alle Katzen die selbe Wirkung, es wird vermutet, dass die Gene ausschlaggebend sind für die Empfänglichkeit der Katzen für den anziehenden Wirkstoff.

Nicht nur Tiere lieben den Duft der Pflanze, auch in der Heilmedizin oder in Tees lassen sich Blätter von bestimmten Katzenminze-Arten auffinden. Diese können, wie gewöhnliche Minzblätter auch, frisch oder getrocknet zubereitet werden, beispielsweise auch in Salaten oder anderen Gerichten. In der Medizin wird Katzenminze eher selten verwendet, aber ihr werden entspannenden, verdauungsfördernde und fiebersenkende Eigenschaften nachgesagt.

Doch natürlich macht die Pflanze vor allem optisch viel her. Da sie sehr unkompliziert in der Pflege ist und trockene Standorte bevorzugt, eignet sie sich hervorragend zur Begrünung von trockenen Orte wie Steingärten oder Steppengärten.

Auf den Punkt

  • Vorkommen: Europa, Asien, Afrika
  • Wuchs: 60-90 cm, buschig, krautig
  • Standort: sonnig
  • Boden: trocken, durchlässig
  • Pflege: zweimal pro Jahr Rückschnitt, wenig Dünger
  • Blüte: weiß, rosa, rot, blau
  • Blütezeit: Mai - September
  • Frucht: ja; Klausenfrucht
  • Winterhart: ja
  • Mehrjährig: ja
  • Nutzen: Insektenfreundlich, Zierpflanze, für kulinarische Zwecke
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